29.04.2025

Optimierte Porsche-Produktion im Volkswagen Werk Osnabrück

Optimierte Porsche-Produktion im Volkswagen Werk Osnabrück

Osnabrück. Im Volkswagen Werk in Osnabrück werden zwei beliebte Modelle für Porsche gebaut: der Porsche 718 Cayman und der Porsche Boxster. Die Modelle werden ganz nach Kundenwunsch gefertigt und der Variantenreichtum ist groß. Der hohe Individualisierungsgrad führt zu einer komplexeren Fertigung als bei anderen Modellen im Volkswagen Konzern. Die Volkswagen Group Services und das Volkswagen Werk Osnabrück haben daher ein Sequenzwagen-Leitsystem eingeführt, das die Abläufe in den Werkshallen verbessert.   

Wer einen Neuwagen bestellt, kann sich sein Traumauto im Konfigurator zusammenstellen: von der Außenfarbe, über die Räder und technische Features bis hin zur Art der Gurte. Ein Beispiel: Während dem Kunden bei der Auswahl des Gurtes beim T-Roc Cabriolet vier Varianten zur Verfügung stehen, bietet der Porsche 718 Cayman bis zu 36 verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Für die Kolleginnen und Kollegen im Volkswagen Werk Osnabrück bedeutet das eins: Sie müssen genau wissen, welches Teil in welchem Auto verbaut werden muss, damit am Ende der individuelle Traumwagen vom Band rollen kann.   

Damit der Prozess an der Linie reibungslos verläuft, arbeiten die Werkerinnen und Werker mit sogenannten Sequenzwagen. In den Anhängern werden die benötigten Bauteile in der korrekten Reihenfolge hinterlegt und an den Montagelinien bereitgestellt. Die Sequenzwagen unterscheiden sich erheblich voneinander – beispielsweise in der Größe der Teile und der Füllstückzahl.  

Der Sequenzwagen: „Gute Vorbereitung ist alles!“  

 „Gute Vorbereitung ist alles“, erklärt Benno Gertzen aus dem Team Logistikplanung & Industrial Engineering der Volkswagen Group Services. „Wenn ein Sequenzwagen nicht richtig befüllt ist oder zur falschen Zeit am falschen Band steht, kann das im schlimmsten Fall zum kompletten Produktionsstopp führen.“ 

Auch leere Wagen müssen schnellstmöglich ausgetauscht und ersetzt werden, um einen Bandstopp zu vermeiden. Fahrerinnen und Fahrer fuhren hierfür bisher durchs Werk und schauten eigenständig nach leeren Sequenzwagen.   

Um diesen Prozess zu optimieren, arbeitete Benno Gertzen gemeinsam mit seiner Kollegin Natascha Dransmann an einem Sequenzwagen-Leitsystem. Das System wurde vom ersten Konzept bis zur Umsetzung rund sieben Monate lang in intensiver Zusammenarbeit mit dem Volkswagen Werk Osnabrück und einem externen IT-Dienstleister entwickelt und ist seit Februar im Einsatz.  

Effizient und transparent: Fahrzeugdaten in Echtzeit  

Dank des neuen Systems erkennen die Fahrerinnen und Fahrer im Werk mit Hilfe von Scannern jetzt genau, wann ein Wagen am Band leer ist und wie viel Zeit noch bleibt, um einen neuen Sequenzwagen zur Verfügung zu stellen. „Jeder Wagen hat von uns eine individuelle Sequenzwagenbezeichnung erhalten. Die eindeutige Kennzeichnung ermöglicht es uns, die Wagen präzise zu identifizieren und zu verfolgen“, erklärt Benno Gertzen weiter.  

Das Sequenzwagen-Leitsystem nutzt individuelle Zifferncodes, die jedem Sequenzwagen und jedem Fahrzeug zugeordnet sind. Diese Codes ermöglichen es dem System genau zu wissen, wann und wo ein Wagen leer ist und ein neuer benötigt wird. Zusätzlich gibt es eine Sicherheitsfunktion: Beim Abholen neuer Wagen werden diese gescannt und das System bestätigt, ob der richtige Wagen erfasst wurde. Somit werden Fehler vermieden und die Reihenfolge der Teile-Anlieferung wird sichergestellt. Für das Volkswagen Werk Osnabrück hat dies große Vorteile:  

„Das neue Sequenzwagen-Leitsystem ermöglicht uns eine präzise und effiziente Prozesssteuerung, wodurch Produktionsstopps vermieden, und die Versorgung unserer Fahrzeuge sichergestellt wird,“ erklärt Marvin Düsterhöft, Leitung Materialwirtschaft Werklogistik Osnabrück. „Durch das Echtzeit-Tracking können wir zudem jederzeit den Status der Produktionsversorgung einsehen und somit zuverlässig steuern.“  

Mit Innovationen in die Zukunft  

Das Sequenzwagen-Leitsystem wird derzeit an der Montagelinie 2 im Volkswagen Werk Osnabrück eingesetzt und kann perspektivisch auch auf weitere Modellvarianten übertragen werden.  

 „Mit innovativen Ansätzen wie dem Sequenzwagen-Leitsystem stehen wir dem Volkswagen Werk Osnabrück als strategischer Servicepartner zur Seite und gewährleisten eine effiziente Logistikplanung. Auch in Zukunft werden wir kontinuierlich an digitalen Lösungen arbeiten, um die Logistikprozesse weiter zu optimieren,“ erklärt Christoph Reinhold, Projektleiter Logistikplanung der Volkswagen Group Services.  

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